Die erweiterte Bedeutung der Währungskurse

Fassen wir die letzten Kapitel mal zusammen:

Steigt die Wirtschaftsleistung eines Landes in Relation zu einem anderen Land, dann steigt der Währungskurs. Das wiederum wirkt sich negativ auf den Export aus und ist deshalb für die exportierende Wirtschaft ein bremsender Faktor.

Gleichzeitig wird Importieren billiger, was den Zustrom von Waren aus anderen Ländern erhöht. Damit erhöht sich auch auf dem inländischen Markt der Konkurrenzdruck für den nicht exportierenden Teil der Wirtschaft.

Allerdings gibt es auch kompensierende Effekte, weil Importieren und damit der Einkauf von Waren zur Weiterverarbeitung günstiger wird.

Sinkt die Wirtschaftsleistung eines Landes in Relation zu einem anderen Land, dann sinkt auch der Wert der Währung in Relation zum Wert der Währung des anderen Landes. Exportieren wird günstiger und das kurbelt die Wirtschaft an oder unterstützt zumindest, dass die Wirtschaft wieder mehr in Fahrt kommt.

Auch hier ist die Unterstützung doppelter Natur: Günstig exportieren auf der einen Seite und gleichzeitig ist der Import teuer, was den Binnenmarkt für die eigene Wirtschaft frei hält.

Die Bewegungen der Währungskurse halten die Wirtschaften verschiedener Länder zueinander im Gleichgewicht.

Sie sind ein natürliches Korrektiv dafür, dass eine starke Wirtschaft andere nicht überrollt bzw. dass temporär schwache Wirtschaften nicht überrollt werden.

Die Währungskurse halten die zyklischen Bewegungen des Wachstums der Volkswirtschaften zueinander im Gleichgewicht:

Stark wachsende Wirtschaften werden ausgebremst:

Wirtschaftswachstum steigt => Währung gewinnt an Wert => Wachstum wird gebremst

Temporär schwächelnde Wirtschaften werden unterstützt:

Wirtschaftswachstum sinkt => Währung verliert an Wert => Wachstum wird angekurbelt

nächstes Kapitel: Die Zwangsverkopplung durch den Euro