Die Bedeutung der Krise

Seit einigen Jahrzehnten befinden wir uns in einer Art übergeordneter Wirtschaftskrise.

Diese Krise hat eigentlich mit dem Euro nichts zu tun. Sie bezieht sich auf falsche Vorstellungen, die noch viel tiefer liegen.

Der Euro war ein Versuch, wirtschaftliche Vorteile zu erreichen durch die Ausmerzung von Währungsunterschieden. Das hat ja aber nun ganz praktisch nicht geklappt.

Die Krise aber wird so lange bestehen, bis der Mensch seine Irrtümer zu begreifen beginnt. Und diese gehen noch viel tiefer als der Euro-Irrtum.

Die gegenwärtige, seit ca. Ende der neunziger Jahre andauernde "übergeordnete" Wirtschaftskrise wird durch die Idee verursacht,

Geschäftsentscheidungen ausschließlich nach finanziellen Kriterien zu treffen anstatt sie an persönlichen Werten und Visionen zu orientieren.

Unsere ganze gegenwärtige Gesellschaft ist dermaßen durchzogen von dieser Idee, dass es viele vermutlich schon gar nicht mehr wahrnehmen.

Machen wir ein paar Beispiele aus dem Kulturbereich:

Fernsehen wird ausschließlich nach Quote gemacht, nicht aber nach dem, was Menschen sich an sinnvollen Zielen setzen könnten. Zu welcher Art von Sendungen das geführt hat, darüber möchte ich mich hier lieber nicht weiter auslassen.

Das Musikbusiness basiert auf Musikproduktion und dem Konsumieren von Musik. Was dabei völlig verschwunden ist, ist das eigentliche Musizieren aus bloßer Freude am Musik machen. Es spielt zumindest im Musikbusiness absolut überhaupt keine Rolle mehr. Schlimmer noch: Es findet gar nicht mehr statt.

Der Effekt betrifft aber ABSOLUT ALLE Bereiche der Wirtschaft, abgesehen von ein paar ganz wenigen einzelnen Unternehmen.

Menschen orientieren sich in ihren Geschäftsentscheidungen ausschließlich an finanziellen Überlegungen. Persönliche Werte und Visionen spielen keine Rolle.

Die Folge sind Sinnlosigkeit und Depression.

Menschen versuchen diesen Zustand auszugleichen und zu kompensieren mit Vergnügen.

Daraus entsteht Sucht.

Jede Sucht basiert auf einem Vergnügen. Da eine Sucht aber echtes Glück, wirkliche Erfüllung und Lebenssinn nicht ersetzen kann, braucht es immer mehr.

Die Sucht sucht nach Glück, Erfüllung und Sinn ... und sucht und sucht und sucht ... und wird es auf diesem Wege niemals finden.

Das wiederum führt dazu, dass immer größere Bereiche der Wirtschaft ausschließlich auf Suchtbefriedigung ausgerichtet sind:

Fernsehen, Radio, Social Networks, Smartphones, Tablet-PCs, Computerspiele, die Musikindustrie - alles Suchterscheinungen.

Es sind deshalb Suchterscheinungen, da sie weder Lebenssinn noch echte Erfüllung bieten. Sie dienen kurzfristigem Vergnügen, Ablenkung und Kompensation.

Aber es wird dadurch MASSENHAFT Aufmerksamkeit und damit menschliche Energie völlig sinnlos verbrannt.

Sinn, Erfüllung und echtes Lebensglück geht anders.

Sinn, Erfüllung und echtes Lebensglück basieren darauf, individuelle Werte zu haben, diese auch zu leben und nach persönlichen Werten zu handeln.

Sinn und Erfüllung findet ein Mensch, der seine Träume verwirklicht.

Das tut aber niemand, weil alle glauben, damit verdienten sie kein Geld oder zumindest nicht genügend.

DAS ist der Hintergrund der gegenwärtigen Wirtschaftskrise.

Und diese wird so lange andauern, bis Menschen zu begreifen beginnen, dass Geschäft und finanzieller Erfolg alleine nicht alles sind.

Menschen, die aus ihren inneren Werten schöpfen, entwickeln eine Kraft, Energie und Kreativität, von der der gegenwärtige Mensch nur träumen kann.

Die Krise, von der ich hier spreche, ist in den vergangenen Jahren durch allerlei Tricks der Notenbanken und Regierungen abgeschwächt bzw. kompensiert worden. Der Euro ist nur einer dieser Tricks.

Aber irgendwann muss die Rechnung aufgemacht werden und dann ist wieder echtes Wachstum und nachhaltige wirtschaftliche Stärke gefragt.

nächstes Kapitel: Das Retten