Der Sinn verschiedener Kulturen
An der Euro-Währungsunion sind ganz verschiedene Kulturen beteiligt, z.B. Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland.
Wer aus einem dieser Länder kommt und schon mal eines dieser anderen Länder besucht hat, wird eines festgestellt haben:
Es ist dort ganz anders als im eigenen Land! Es ist interessant, es ist schön, es ist faszinierend. Aber es ist anders!
Und nach einer gewissen Zeit reicht es dann aber auch. Man sehnt sich zurück nach der eigenen Kultur.
Genau diese kulturellen Unterschiede sind auch der Grund dafür, dass sich die Volkswirtschaften dieser Länder unterschiedlich bewegen:
Mit den kulturellen Unterschieden sind auch verschiedene Herangehensweisen an wirtschaftliches Handeln verbunden. Es sind andere Branchenschwerpunkte damit verbunden. Es sind auch vollkommen verschiedene Gewichtungen von Lebensbereichen damit verbunden, was sich wiederum auf wirtschaftliches Handeln auswirkt.
Man kann die Volkswirtschaften nicht gleich-schalten, ohne die kulturellen Unterschiede auszumerzen.
Die kulturellen Unterschiede und die verschiedenen wirtschaftlichen Zyklen bedingen sich gegenseitig. Sie gehören zusammen. Sie sind eins.
Und was soll das für eine Kultur sein, die dabei herauskommt, wenn man all diese völlig verschiedenen Kulturen zwangsvereinigt? Wer möchte in dieser Reißbrett-Einheitskultur leben?
Die Konstrukteure des Euro haben den Sinn voneinander verschiedener Kulturen nicht verstanden und deshalb glauben sie, die kulturellen Unterschiede einfach wegbügeln zu können - alles glatt bügeln auf eurokratisches Einheitsmaß.
Eine europäische Regierung: Wessen Interessen vertritt sie? französische, spanische, deutsche?
Nein! Die einzelnen Kulturen dürfen keine eigenen Interessen mehr haben. Das ist ja der Witz.
Jahrtausende lang haben verschiedene Kulturen nur zu Konflikten geführt und deshalb schaffen wir sie jetzt ab.
Nationale Interessen sind überholt. Wir brauchen sie nicht mehr und wir wollen sie nicht mehr. (Ironie aus)
Was ist der Sinn von Individualität?
Wenn es keine verschiedenen Kulturen mehr geben soll: Soll es auch keine verschiedenen Menschen mehr geben?
Brauchen wir auch nur noch den Einheits-Europäer, der mit den Anordnungen aus Brüssel klarkommt?
Diese Vorstellungen gehört zum Deprimierendsten, was ich persönlich mir vorstellen kann.
Menschen sind individuell und Kulturen sind indivduell.
Das ist alles andere als überholt.
Das Universum existiert überhaupt erst durch die Unterschiede. Zwei völlig gleiche Menschen: Was wollen die miteinander anfangen? Da passiert überhaupt nichts.
Energetische Vorgänge jeglicher Art entstehen überhaupt erst durch die Unterschiede.
Zwischen zwei Pluspolen fließt kein Strom. Aber zwischen Plus und Minus - da geht die Post ab.
Ein Verkäufer und ein Entwickler können zusammen eine tolle Firma gründen. Aber zwei Nur-Verkäufer oder zwei Nur-Entwickler alleine?
Man muss das Wechselspiel von Gleichheit und Verschiedenheit sehen, um zu verstehen, wie das Universum funktioniert:
Menschen sind einerseits voneinander verschieden, aber gleichzeitig stimmen sie in bestimmten Aspekten auch wiederum teilweise überein.
Daraus ergeben sich viele Formen von Wechselwirkungen:
- Unterschiedliche Fähigkeiten können sich ergänzen.
- Gleiche Fähigkeiten können sich bündeln.
- Gleiche Fähigkeiten können aber auch konkurrieren.
- Unterschiedliche Werte stoßen sich ab, wenn sie sich widersprechen.
- Gleiche Werte ziehen sich an.
Durch die Anziehungskraft gleicher Werte bilden sich Gruppen. Diese Gruppen wiederum stellen individuelle Einheiten auf einer höheren Ebene dar.
Eine Kultur oder ein Volk ist eine Gemeinschaft, die auf der Übereinstimmung bestimmter Werte basiert.
Mit unterschiedlichen Kulturen ist es genau das gleiche wie mit der Individualität von Menschen, aber auf einer übergeordneten Ebene:
Jede einzelne Kultur hat ihre individuellen Stärken, Schwächen und Aufgaben im Gefüge des Ganzen.
Starke Kulturen, die ihren individuellen Wert kennen, die sich trauen, zu ihren individuellen Werten zu stehen, können sich gegenseitig respektieren.
Gewalt entsteht immer dann, wenn friedliche Lösungen für drängende Probleme über lange Zeiträume verpasst wurden.
Wenn Gewalt entsteht, werden immer die verteufelt, welche die Gewalt konkret verübt haben.
Aber eigentlich sind auch die mitschuldig, welche die Probleme unter den Teppich gekehrt haben, als friedliche Lösungen noch leicht möglich waren.